Dienstag, 23. Februar 2016

kunst in der natur mit kindern - land art

Besonders schön kann man in der Natur mit Kindern kreativ arbeiten. Die Natur bietet einfach so viele Möglichkeiten dafür. Viele Kindergärten haben in der Woche einen Waldtag oder es gibt spezielle Waldkindergärten. Kinder lassen sich meist sehr schnell für Angebote draußen begeistern, schließlich gibt es dort immer wieder etwas zu entdecken und erfahren. Die Natur ist ständig im Wandel, die Kinder erleben die Jahreszeiten hautnah mit, wodurch sie auch ein Gespür für die Umwelt bekommen. Ein Kindergarten ohne Türen und Wände. Die Kinder können sich entfalten, sich bewegen, sich austesten, erleben das Wetter und öffnen ihre Sinne für die Naturerfahrungen und schärfen diese dadurch.
Ich selbst war mit mrs art schon oft in der Natur künstlerisch unterwegs, wir haben uns von der Natur und den Orten an denen wir waren, inspirieren lassen und künstlerisch umgesetzt. Mehr dazu werdet ihr bald erfahren!
Aber es ist auch wichtig, den Kindern die Natur und die Kunst spielerisch näher zu bringen und so eine solide Basis zu vermitteln. Ich arbeitete mit den Kindern an einem Kunstprojekt, das ganz unter dem Thema ‚Naturkunst‘ stehen sollte. Hier will ich euch unsere Ergebnisse zeigen.


Waldgalerie
Den Beginn des Projektes gestaltet die Wald- und Wiesengalerie. Die Kinder bekommen die Aufgabe, sich die Gegend genauer anzusehen. Sie sollen auf die kleinen Dinge achten und darin die Schönheit erkennen. Dabei soll das Einlassen auf die Umgebung geübt und angestrebt werden, sowie die Auseinandersetzung mit dem vorhandenen Material.
Für die Aufgabe halte ich Passepartouts bereit, die Kinder können aus verschiedenen Größen wählen. Die Kinder sollen die Gegend erkunden und nach besonderem Material Ausschau halten. Bei dieser Aufgabe soll die Natur als Künstlerin wahrgenommen und dabei auf natürliche Arrangements geachtet werden, welche zur Kunst erklärt werden können. Sobald die Kinder etwas entdeckt haben, was ihnen gefällt, legen sie die Rahmen darüber und wir werden dies zusätzlich noch einmal fotografieren. Die Kinder können natürlich auch den Rahmen in die Luft halten, falls ihnen ein Baum o.ä. gefällt. Als Alternative zu den weißen Passepartouts würden sich auch Äste und Zweige eignen, die man zu einem natürlichen Rahmen legt.


Frottage im Wald
Die nächste Einheit zum Projekt heißt Frottage und findet im Wald statt. Dort wollen wir uns auf die natürlichen Strukturen konzentrieren, die gestalterischen Arbeitswerkzeuge bestehen aus natürlichen Elementen, wie Blätter, Erde usw. Die Kinder sollen Blätter u.ä. sammeln und auf dem Blatt Papier verreiben, eventuell vorher noch zerreißen, damit die Farbe intensiver wird. Vorher sollen sie die Bäume der Umgebung abtasten und die Unterschiede in den Stämmen benennen. Dann kommt es zur Frottage der Baumstämme durch Naturmaterialien. Als weiterführende Aufgabe kann man den Kindern dann folgendes vorstellen: sie sollen mit Hilfe des Durchzeichnens geheimnisvolle Schriftzeichen finden und diese dann zu einer Geschichte, die bisher ganz allein der Wald kannte, zusammenfügen


Naturtattoo
Als Nächstes geht es um die Farben der Natur und die Gestaltung ebendieser, damit eine große Wirkung erzielt wird.
Die „Natur-Tattoos“ entstehen wie folgt: die Kinder bekommen von mir Vaseline, die sie sich auf den Handrücken schmieren können. Dann begutachten sie ihre Umgebung und suchen nach kleineren Pflanzen, Blüten oder Gräsern, die sie sich dann auf ihren Handrücken kleben können. Der Gestaltung sind dabei keine Grenzen gesetzt, wenn ihnen etwas nicht mehr gefällt, zupfen sie es einfach wieder weg und kleben sich etwas Neues auf die Haut.


Waldmandala
In der kommenden Übung soll auf einfache Weise ein abstraktes Land Art Werk entstehen. Mandalas sind meist kreisförmige Gebilde, die sich durch wiederkehrende Formen und Muster auszeichnen. Diese Symmetrie hilft dem Betrachter, sich auf die geistige Abbildung, die es darstellen soll, zu konzentrieren. Darüber hinaus, hat ein Mandala immer einen festen Mittelpunkt, aus dem heraus das Bild nach außen hin wächst. Das kreisförmige Mandala ist als Darstellung der Welt zu verstehen, die sich um einen Mittelpunkt, die Weltachse, bewegt. Der Kreis ist das Symbol für den ewigen Kreislauf des Lebens, die ständige Wiederkehr. Das Mandala ist mit den Lehren des Buddhismus wohl am engsten verknüpft. Es symbolisiert den Übergang von einer Stufe zur nächsten, vom Materiellen zum Spirituellen, dabei setzt die Art des Legens, von innen nach außen, neue Energien und Kräfte frei.
Zu Beginn sollte man die Kinder über die Bedeutung der Mandalas aufklären, dann werden gemeinsam die Vorbereitungen getroffen, um ein großes Mandala auf dem Waldboden zu legen. Der Untergrund sollte eben und vegetationsfrei sein. Eine ungefähre Begrenzung des Legebildes wird durch vereinzelte Äste erzielt. Das Mandala soll in der Gruppe gemeinsam erarbeitet werden, dabei wird von innen nach außen gearbeitet.



Waldteppich weben
Als weitere Einheit kann man einen Waldteppich weben. Der Plan sieht vor, dass die Kinder in einen Webrahmen natürliche Materialien wie Blätter und Äste hineinweben, dieser dann als Geschenk an den Wald im Wald bleibt und die Kinder ein paar Tage später nachschauen, ob der Rahmen noch vorhanden ist und wenn ja, inwieweit er sich verändert hat.
Der Webrahmen besteht aus einem etwas längeren Ast, an dem etwa 20 Wollfäden von 50-75 cm Länge hängen. Der Ast bildet in waagerechter Lage den untersten Abschluss. Die oberen Enden der Wollfäden werden an einen annähernd waagerechten Ast des Baumes geknotet. Sobald der Webrahmen aufgehängt ist, können die Kinder die Umgebung nach geeignetem Material absuchen, welches sie dann eigenhändig in den Rahmen weben. Da der Waldteppich als Geschenk an den Wald hängen bleibt, kann ein Prozess beobachtet werden, der durch natürliche Einflüsse wie Zeit und Wetter variabel wird. Es stellt sich die Frage, wie lange der Rahmen dort hängen bleibt und im welchen Maße sich dieser verändert. Da der Waldplatz womöglich öfters angesteuert wird, können die Kinder auch über das Projekt hinaus vorbeischauen und die natürliche Veränderung, den Lauf der Zeit wahrnehmen.



Das Projekt hat wirklich Spaß gemacht, denn man bekommt nochmal einen ganz neuen Blick auf den Wald und seine Umwelt! Wer mehr zu dem Thema wissen möchte, dem empfehle ich das Buch: Güthler, A./ Lacher, K.: „Naturwerkstatt Landart. Ideen für kleine und große Naturkünstler“. AT Verlag

Wie sieht es bei euch aus, würdet ihr das mit eurem Kind auch einmal ausprobieren wollen? Fallen euch noch andere Übungen ein, die man im Wald oder in der Natur mit Kindern umsetzten könnte?

Kreative Grüße, eure

frau kunst

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