Dienstag, 22. März 2016

a year full of art - februar - don´t be yourself

Jeden Monat ein neues Thema, welches wir künstlerisch-kreativ behandeln wollen, dies ist unsere Jahreschallange, der sich mrs art und frau kunst gestellt haben!
Voller Stolz präsentieren wir euch hier die Arbeiten zum Monat Februar unter dem Motto:

don´t be yourself

Nicht man selbst sein, dass fällt schwer. Doch wer möchte man sein? Wer kann man sein? Diese Fragen haben wir uns zu Beginn gestellt und kamen sehr schnell auf die Idee, dass wir in die Rolle von berühmten Frauen schlüpfen wollten,welche die man wieder erkennt. Frauen, die auf Gemälden zu sehen sind und die zu den verschiedenen Epochen der Kunstgeschichte gehören. Wir suchten uns Frauen aus wie Frida Kahlo, das Mädchen mit dem Perlenohrring oder auch Cindy Sherman.

Begonnen haben wir mit einem Gemälde von Frida Kahlo "Selbstportrait mit Blumen".
Auf diesem Bild sieht man die Malerin selbst mit Blumen im Haar. Das Farbspektrum der Blumenpracht reicht von weiß über gelb zu rosa. Und die Blumen sind wohl Margariten, Rosen, Schleierkraut und ähnliche Blüten. Im Hintergrund kann man eher düstere Wolken erahnen und große Blätter erheben sich vom Boden, dazu kommen noch filigrane Äste mit Beeren daran. Frida Kahlo trägt einen Umhang der Falten schlägt und um den Hals eine Art Dornenkette,welche sich ins Fleisch frisst, so dass Blut hervor tropft. Am Ohr hängt ein großer Ohrring in Form einer Hand.
Ihr Gesichtsausdruck kann sich vielfach interpretieren lassen: beobachtend, ernst, abwartend, in Gedanken versunken, böswillig. Ihre Mine ist irritierend, ja vielleicht sogar beunruhigend. Ihr Gesicht wirkt schön, aber gleichzeitig kann man darin nur schwer lesen. Was möchte sie uns sagen, welche Botschaft hat sie uns mitzuteilen?



Unsere Umsetzung weicht von er Farbgebung etwas ab. Außerdem handelt es sich um keine Malerei, sondern um eine Fotografie,welche teilweise im Nachhinein bearbeitet wurde. Was meint ihr, haben wir den Gesichtsausdruck von Frida Kahlo getroffen?





Als Nächstes haben wir uns mit dem "Mädchen mit dem Perlenohrring" von Jan Vermeer van Delft beschäftigt. Dieses Ölgemälde entstand 1665 und zeigt ein Mädchen, von dem man nicht weiß, um wen es sich handelt. Der Bildhintergrund ist dunkel gehalten, jedoch nicht schwarz, aber in neutralen dunklen Tönen, dadurch tritt das Mädchen in seinen hellen Tönen noch stärker hervor. Die Haut des Mädchens ist sehr hell und ebenmäßig. Die Kleidung ist in Gelb- bzw Senftönen gehalten, Tücher in gelb und blau sind um ihren Kopf gebunden und verraten nicht wie ihre Frisur aussieht. Zudem trägt sie einen auffälligen Perlenohrring, welcher sich aus dem Schattenbereich am Hals deutlich abhebt. Die Pose, welche sie eingenommen hat ist seitlich, wir schauen frontal auf ihre Schulter zu und ihr Kopf ist uns zugewand. Ihr Gesicht zeigt sich im Halbprofil, sie schaut den Betrachter an und ihre Lippen sind leicht geöffnet, so als würde sie gleich etwas sagen wollen.





Unsere Umsetzungen halten sich so gut es eben ging an die Farbvorgabe. Die Pose hingegen war schon etwas schwieriger, wir hatten keine dunkle Wand, vor die wir uns stellen konnten. Und so mussten wir uns unter den Küchentresen hocken, denn dort war die einzigste dunkle Fläche, die wir als Hintergrund nehmen konnten. Die Pose im Sitzen einzunehmen war wirklich schwer, auf dem Bild sieht sie so einfach aus, aber mit einer Tischplatte über dir, ist es genau das Gegenteil!




Als nächste Arbeit haben wir uns eine Fotografie von Cindy Sherman ausgewählt. Sie trägt den Namen Untitled Film Still #13 von 1978 und ist ein Werk der Serie Untitled Film Stills (1977-1980). In dieser Werkreihe inszeniert sich Cindy Sherman als Schauspielerin in fiktiven Filmszenen, auf englisch filmstills. Sie fotografiert vornehmlich in schwarzweiß, was an die Filmplakate der 40er und 50er Jahre erinnern soll.
Das Sujet der fotografischen Selbstportraits zieht sich durch Shermans Arbeiten wie ein roter Faden. Mit Perücken, Schminke und verschiedensten Kleidungen schlüpft sie immer wieder in Klischeerollen.
Wir haben uns die Fotografie unten ausgesucht, welche die Assoziation einer Bibliothek zulässt. Wer ist die Frau, wo kommt sie her, was tut sie? Es handelt sich um eine junge Frau, hell gekleidet und mit blonden Haaren. Sie greift nach einem Buch über ihr, vielleicht ist sie eine Studentin? Doch ihr Blick fällt nicht auf das Buch in ihrer Hand, sondern er wird abgelenkt auf etwas außerhalb des Bildes. Sie schaut schräg nach oben, hat sie vielleicht etwas gehört? Wirkt sie unentschlossen?


Unsere Umsetzung wurde nur von mrs art umgesetzt, sie schlüpfte in die Rolle der jungen Frau. Durch was wurde sie nur erschreckt? Habt ihr eine Idee?



Wir schlüpften noch in weitere Rollen, jedoch soll es für heute genug sein. Die anderen Rollentausche könnt ihr später sehen! Wir hoffen euch gefallen unsere Transformationen, was meint ihr, haben wir es geschafft nicht wir selbst zu sein? Wir hatten so viel Spaß dabei, uns immer wieder anders zu inszenieren. Das werden wir bestimmt erneut tun!


Freut euch auf unser Motto im Monat März, welches so heißt:

verlier nicht den Faden

kreative grüße
frau kunst - janina & mrs art - alexandra

Montag, 7. März 2016

alter flugplatz frankfurt bonames

Neulich habe ich eine Kollegin für ihren Blog in einem selbst genähten Outfit fotografiert, wir waren dazu am Alten Flugplatz in Frankfurt Bonames. Das Shooting hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, auch wenn das Wetter echt grottig war, saukalt und extrem windig. In ca drei Stunden waren die Outfits im Kasten und ich ging nochmal allein über den Flugplatz und suchte nach interessanten Bildmotiven. Die, welche ich gefunden habe, möchte ich euch heute gerne zeigen!







Der alte Flugplatz ist wirklich immer einen Ausflug wert, dort gibt es ein Tower Café, in dem man sich im Winter aufwärmen kann und im Sommer sitzt man gemütlich draußen. Die alte Landebahn ist für Kinder und Sportler gleichermaßen geeignet, bei starkem Wind werden dort oft Drachen steigen gelassen. Und auch die Landschaft ist sehr facettenreich. Im Sommer spenden einige Bäume Schatten und die Landschaftsarchitekten haben auch ganze Arbeit geleistet! Ich kann einen Besuch dort nur empfehlen!







Auch ist in den alten Hallen ein Feuerwehrmuseum beheimatet. In diesem war ich schon mit meiner Kindergruppe und es war sehr spannend die Entwicklung der Feuerwehr zu sehen. Auch auf dem Außengelände stehen alte Sirenen oder Hydranten.







Strukturen interessieren mich auch immer wieder, deswegen konnte ich an dieser Bank nicht vorbei gehen!
Die unmittelbare Lage zur Nidda (einem Zufluss des Mains) ist für Spaziergänger sehr gelegen. Am Wochenende und besonders bei schönem Wetter ist immer viel los! Ich möchte auf jeden Fall nochmal im Frühling oder Frühsommer dort hin gehen, um die Entwicklung zu dokumentieren, welche die Natur in nächster Zeit vornimmt!





 




Ich hoffe sehr, dass ich euch auch bald die Shooting Bilder zeigen kann, aber noch sind sie streng geheim und werden erst auf einer Messe in Köln gezeigt! Ich freue mich so, dass meine Arbeit auf einer Messe zu sehen ist! Bisher habe ich meist nur Privat fotografiert, manchmal das ein oder andere Engagement für Freunde und Bekannte, bei denen ich ihre Hochzeit oder die Kinder fotografieren durfte. Deswegen bin ich sehr gespannt, wie sich meine Leidenschaft weiter entwickeln wird!

Kreative Grüße, eure

frau kunst  -  janina




Freitag, 4. März 2016

in der natur unterwegs - land art

Gerade in der Großstadt fehlt unserem Körper die Aufmerksamkeit für die Natur, er ist geprägt durch hohes Tempo und rasante Wechsel, wie es uns die Medien zeigen. Man fühlt sich aus der Bahn geworfen, ruhelos, aggressiv, nervös. Dabei bleibt oft keine Zeit innezuhalten und zu spüren, seinen Blick für das Umfeld zu schärfen, die Natur. Die Natur offenbart ganz andere Rhythmen im Zeitverlauf, wie wir sie gewohnt sind. Wenn man sich konzentriert und genauer hinschaut, sieht man, dass die Poesie auf der Straße liegt, in den Bäumen hängt, im Bächlein schwimmt, sie riecht, tropft, wächst und schmilzt, doch ist sie dabei so leise und zurückhaltend, dass man sie leicht übersehen kann.
In der Kunst ist Landschaft ein vielbeachtetes Thema, wie zum Beispiel in Gemälden des 18. Jh., neu jedoch ist, dass die Landschaft und deren Materialien selbst zur Kunst werden. Dabei werden Boden und Gestein als autonome Kunstwerke betrachtet, die weder überformt oder umgestaltet werden, damit sie auch weiterhin als Naturmaterialien wahrgenommen werden.
 
 
 



 
 
In der gesellschaftlich turbulenten Zeit der 60er Jahre entstanden einige Kunstkonzepte, die sich in künstlerischer Hinsicht als Reaktion auf die Pop Art verstanden, sie wollten der damals vorherrschenden Kunstauffassung etwas entgegensetzten, denn sie waren dem Kunststoff und der bunten Bildersprache überdrüssig. Während die Pop Art das industriell hergestellte Konsumobjekt in den Mittelpunkt ihrer Kunst stellte, setzten sich die Künstler der Arte Povera und der Land Art mit einfachen Materialien auseinander. Speziell die Arte Povera verwendete meist nur natürlich gewachsene Materialien, anders wie zum Beispiel die Minimal Art, die bevorzugt industriell hergestellte Materialien benutzte, aber besonders den Raum stark mit einbezog, was auch die Land Art verwendet. Eine weitere bedeutende Kunstbewegung ist die Concept Art, welche mit der Land Art insofern verbunden ist, dass selbst Ideen und Entwürfe als Kunstwerke anerkannt werden, allerdings vermeidet die Concept Art in der Regel die Umsetzung der Idee im plastischen Bereich, denn allein die Idee ist für sie der Kunstgegenstand.
 

 
 
In den USA wurde 1968/69 dann der Begriff Land Art eingeführt, der eine Kunstrichtung bezeichnet, in der die Landschaft zum wesentlichen Bestandteil des Kunstwerkes wird. Die Künstler wollten sich dem traditionellem Kunstmarkt entziehen, der die Kunstwerke nur noch als Spekulationsobjekte ansah, und so verließen sie die Museen und Galerien und suchten bewusst in der Natur ihr Aktionsfeld um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Sie entwickelten großräumige Landschaftsprojekte, die dem Kunstmarkt nicht als vermarktbare Objekte zur Verfügung stehen sollten. Gerade die unberührte Weite der amerikanischen Landschaft war wie geschaffen für die ersten Land Art-Projekte. Die Künstler entdeckten das Erhabene der Landschaft wieder, wie die einsamen Wüsten und Hochplateaus, menschenleere Seen und Flüsse, aber auch industrielles Brachland und führten direkt vor Ort einen Dialog mit der Natur und arbeiteten aus ihr heraus. Die Skulpturen wurden nicht nur einfach in die Landschaft gestellt, sondern entstanden erst gemeinsam mit ihr. Auch wenn einige Werke gigantische Ausmaßen aufwiesen, so war doch eines sicher und zwar, dass selbst sie dem unaufhaltsamen Prozess der Verwitterung und des Verfalls nicht standhalten konnten. Doch ist dies eines der Grundmanifeste der Land Art, dass ihre Projekte eine gewollte Vergänglichkeit aufweisen. Für sie ist der Einfluss der Natur auf die Kunstwerke wichtig. Oft verändern Witterung und Wachstum der verwendeten Materialien das Kunstwerk, wobei Dynamik und Prozesshaftigkeit entsteht. Der Aspekt der Vergänglichkeit kann als Widerstand gegen die Besitzergreifung der, auf Aneignung und Sicherung von Besitz bedachten, Gesellschaft interpretiert werden. Ebenso wird das traditionelle Kunstverständnis auf die Probe gestellt. Außerdem findet somit eine Anerkennung und Bewusstmachung der Zerfallsphase im natürlichen Zyklus des Lebens statt.
 


 
 
 
Mit dem Hinausgehen in die Natur soll die Empfindung und Wahrnehmung für diese wieder ermöglich werden, man soll die Natur charakteristisch erleben und eine Sprache zu ihr finden. Durch die Industriegesellschaft ist uns die Wahrnehmung eines Naturerlebnisses verloren gegangen. Mit Hilfe ihrer Kunst wollen die Land Art-Künstler unseren Sinneseindruck sensibilisieren und den abgebrochenen Kontakt zwischen Mensch und Natur wiederherstellen, auch sollen Erdmaterialien wieder ästhetisch wahrgenommen werden. Dabei ist die Landschaft nicht nur der Ort des Kunstwerkes, sondern nimmt Anteil an diesem. Die Werke der Land Art sind untrennbar mit physischen Gegebenheiten des Ortes verbunden. Sie sind nicht vorstellbar ohne die Landschaft und ihre Bedingungen. Die Werke können nicht einfach wie ein Bild oder eine Skulptur von einem Entstehungsort in eine andere Umgebung verpflanzt werden, denn sie sind mit dem Ort und seiner eigenen Geografie vereinigt.
 
 

  
Daneben soll der Betrachter nicht mehr nur Zuschauer sein, sondern selbst Handelnder. Indem er selbst den Ort entdeckt und seine eigenen Erfahrungen vor Ort macht, kann Natur direkt vermittelt werden. Gerade in der Konfrontation mit den Einflüssen der Natur erfahren die Werke einen Bedeutungswandel, den ein geschlossener Ausstellungsraum nicht bieten kann, sie sind anders erlebbar und unterliegen anderen Bedingungen. Oftmals wird aber auch eine Landschaft bzw. ein Ort ausgewählt, der durch eine extreme Lage für die Rezipienten nur schwer zugänglich ist und somit auch eigene Erfahrungen vor Ort nicht gemacht werden können. Um seine Kunst dennoch einem breiten Publikum erreichbar zu machen und auch zu dokumentieren, wählt der Künstler bildhafte Übertragungsmedien wie Fotografien, Skizzen, Modelle und Konzepte, die letztendlich aber wieder in Galerien oder Museen ausgestellt wurden und dem Betrachter keine Möglichkeit der Wahrnehmung und der Natureindrücke des Betrachtens vor Ort zusichert. Dies wiederspricht allerdings der Anfangsidee der Land Art-Künstler, die sich vom kommerziellen Kunstmarkt lösten, da sie die musealen Ausstellungspraktiken und den Kunstmarkt kritisierten. Die notwendige Sicherung ihrer materiellen Existenzgrundlage zwang die Künstler letztlich, sich mit namhaften Galerien zu arrangieren.
 


 
 
Leider werden mittlerweile viele Arten von Gestaltung im öffentlichen Raum als Land Art deklariert, sofern sie dem Anschein nach künstlerischen Ansprüchen genügen, jedoch völlig ungeachtet der vermittelten Inhalte. Auch der Großprojektkünstler Christo wird oftmals zu den Land Art-Künstlern gezählt, richtig ist, dass er wahrscheinlich viel zur Popularität der Kunst in der Landschaft beigetragen hat, er aber mehr in die kunsthistorische Sparte der Neuen Realisten gehört. Was an seinen Projekten so fasziniert, ist die Veränderbarkeit der Welt, was mit der Arbeitsweise und den Intentionen der Land Art aber wenig zu tun hat.
 
 


 
 
Bereits während unseres Studiums haben wir angefangen in der Natur zu arbeiten und dieses fotografisch fest zu halten. Die Werke bestehen schon längst nicht mehr, aber wir möchten euch demnächst gerne mehr davon zeigen! Heute habt ihr Bilder von Naturkunst aus dem Winter gesehen. Diese entstanden auf der Lieblingsinsel von frau kunst!
 
Kreative Grüße, eure
 
frau kunst