Donnerstag, 19. Mai 2016

ein ring sie zu knechten.... äähh nee, falscher film!

wer kann schon sagen, dass man ein Schmuckstück besitzt, welches man ganz selbständig mit eigener Kraft gefertigt hat? Ich kann ;-)

Im letzten Urlaub auf meiner Lieblingsinsel durfte ich in einer Goldschmiede vor Ort ein Schmuckstück nach eigenem Gutdünken herstellen! Ich entschied mich für einen Silberring, der mich immer an meine Lieblingsinsel erinnern sollte. Im Atelier Mondstein hatte ich die Gelegenheit in ca. drei Stunden diesen Ring aus dem Nichts heraus entstehen zu lassen! Für mich war es das erste Mal, dass ich überhaupt damit in Berührung kam. Ich wusste nicht, was auf mich zu kam, aber das Team vom Atelier Mondstein hat mich super betreut und begleitet, von der Erstbesprechung mit Tipps zur Umsetzung meiner Idee, über die Erklärung der richtigen Handhabung der Werkzeuge, bis hin zur Veredelung des Ringes. Und ich bin vom Ergebnis begeistert, dass er so schön wird, hätte ich mir nicht träumen lassen!


Aber Schritt für Schritt zum Ergebnis: Zunächst einmal musste ich aus einer Silberplatte mit einer hauchdünnen Säge das passend große Stück aussägen, damit der Ring auch an meinen Finger passte. Ich glaube hier ist mir die Säge zwei Mal gerissen, weil sie so fein war! Aber das Team meinte, das wäre gar nicht schlimm, dass würde ihnen auch öfters passieren. Nachdem die Ringplatte ausgesägt war, mussten die Kanten rund geschliffen werden. Mit etwas Druck auf den Schleifstein klappte es auch ganz gut und die Kanten wurden gerade.



Da ich gerne den Umriss der Lieblingsinsel aus dem Ring ausgesägt haben wollte, musste ein kleines Loch gebohrt werden, in das die feine Säge eingefädelt wurde. Und nun hieß es, volle Konzentration und eine ruhige Hand beweisen. Auch hier riss die Säge an den besonders schwierigen Stellen und diesmal musste ich die gesamte Umrisslinie erneut "sägen" , damit ich wieder zur richtigen Stelle kam. Ich hatte schon Sorge, dass letztendlich keine Inselsilhouette zu sehen war, sondern nur ein langgezogenes Würstchen, aber nachdem ich einmal rum war, war ich froh, dass ich doch so konzentriert und besonnen gearbeitet hatte! Es war alles klar und deutlich zu sehen, sogar den Hafen konnte man erkennen!




Danach kamen die Buchstaben dran, welche den von mir selbst ausgedachten Spruch "Fühl den Klang der (Insel) in dir" präsentieren sollten. Mit einem Hammer und den Stanzbuchstaben bewaffnet machte ich mich an die Arbeit und versuchte so gerade wie möglich die Schrift aufzubringen. Ich fand auch noch einen Stanzbolzen mit einer Möwe, die ich an passender Stelle einhämmerte.



Nachdem die Oberfläche fertig war, wurde der Ring gebogen. Mit Hilfe eines entsprechendes Werkzeuges ging dies auch recht fix, aber er sah so krumm und schief aus, dass ich mir noch nicht vorstellen konnte, den jemals tragen zu wollen... aber gut, fertig war ich ja auch noch nicht! Als nächstes kam es zum Zusammenlöten der beiden Enden. Bei diesem Arbeitschritt kam die Goldschmiedin zum Einsatz, denn dies durfte ich nicht machen, schließlich habe ich ja auch keine Ausbildung dafür! Nachdem der Ring abgekühlt war, musste ich wieder schleifen, die Ober- und Unterkante sollte ja schön glatt sein, damit ich nicht in meinen Klamotten hängen bleibe!



Nach dem Schleifen und Polieren ging es zum rund hämmern, dazu wurde der Ring auf einen Stab gesteckt und ich durfte mit einem Gummihammer ihn so richtig rund hauen. Jetzt erkannte man auf einmal, dass es sich tatsächlich um einen Ring handelte und nicht um eine zusammen gepresste Mutter! Zum Schluss wurde der Ring noch von mir mattiert und tadaaaa.... er war fertig! In nur drei Stunden ein Unikat hergestellt!




 
 


Die Arbeit im Atelier hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich überlege bei meinem nächsten Besuch auf meiner Lieblingsinsel wieder einen Kurs im Mondstein zu buchen um mir ein weiteres Schmuckstück anzufertigen. Vielleicht diesmal eine Kette? Was würdet ihr euch gerne für ein Schmuckstück machen? Ich freue mich auf eure Kommentare!



kreative Grüße

eure frau kunst - Janina