Montag, 31. Juli 2017

das kreative kind // farben erleben

Um die Kreativität eines Kindes zu fördern, gibt es natürlich eine Menge wunderbare Möglichkeiten. Ich habe mir in letzter Zeit viele Gedanken dazu gemacht und möchte demnächst einiges selbst zu Hause ausprobieren, denn was gibt es besseres, als seinem Kind eine Bandbreite von Sinneserfahrungen und auch Ausdrucksmöglichkeiten zu geben, deren es sich auch noch in seinem späteren Leben bedienen kann.
Und ich rede hier nicht nur vom malen, wie ich in meinem letzten Post gezeigt habe. Vielmehr sind es manchmal auch ganz einfache Dinge, die den Kindern Spaß machen und gleichzeitig ihnen zeigen, wie vielschichtig und bunt das Leben sein kann.
Bunt ist für diesen Beitrag ein gutes Stichwort, denn diesmal haben mein Sohn und ich ganz viel Spaß mit Luftballons gehabt. Diese Einheit des kreativen Kindes zielt besonders auf die haptische Erfahrung und das Lernen mit allen Sinnen ab. Und das Schöne dabei, Kinder ab ca. 3 Monaten haben schon Spaß damit! 


Alles was man braucht ist eine Packung bunte Luftballons, gaaaaanz viel Puste und ein Babybett oder Laufstall oder ähnlich begrenzten Raum.
Der Versuchsaufbau ist denke ich selbsterklärend, kurz: Baby ins Bett legen, Luftballons aufgepustet dazu und das Kind machen lassen.


Da die Kinder ab ca. 3 Monaten schon wild strampeln und dann bereits alles gut erkennen können, werden sie sicher große Augen machen und ganz allein für Bewegung unter den Ballons sorgen. Ältere Babys greifen mit Sicherheit nach den bunten Bällen und fühlen so die charakteristischen Eigenschaften des Luftballons: glatt, gummiartig, nachgiebig. Hier ein Tipp: beim aufpusten dafür sorgen, dass auch kleinere Ballons vorhanden sind, die sind etwas einfacher zu greifen.
Zudem ist es für die Kinder auch spannend zu sehen, wie sich der Ballon verändert. Vielleicht lasst ihr euer Kind schon mal einen nicht aufgepusteten Ballon in die Hand nehmen, ihn fühlen, sich vertraut damit machen. Es empfiehlt sich beim Kind zu bleiben, gerade wenn es schon alles in den Mund nehmen will. Nicht, dass der Luftballon zu sehr in den Mund wandert und darin ganz verschwindet, das kann sehr gefährlich werden.
Aber ich denke ihr wisst alle um die Gefahren, deshalb kümmern wir uns lieber um die Möglichkeiten!


Denn auch beim Beobachten des Aufpustens macht das Kind erste Erfahrungen damit, dass sich Objekte verändern können und es sieht direkt den Unterschied zwischen vorher und nachher. Zudem kann man auch mal Luft aus dem Ballon entweichen lassen, so dass lustige Quitschgeräusche entstehen, oder bevor der Knoten in den Ballon kommt, lässt man ihn einmal durch das Zimmer fliegen.
Auch kann man ganz nebenbei dem Kind die Farben hautnah erklären, natürlich alles spielerisch! Einfach einen Ballon nehmen und die Farbe benennen und im Vergleich das Ganze bei einem Anderen bzw. allen anderen Farben machen. So sieht es einen Unterschied zwischen den Farben und hört auch schon einmal das passende Wort zur Farbe.


Ihr werdet selber merken, wann euer Kind genug hat, lieber früher aufhören, als zu lange herausfordern. 

Ihr seht, kreative Sinnesförderung geht ganz einfach und ich würde mich freuen, wenn ihr es mal selbst ausprobiert. Gerne könnt ihr mir eure Erfahrungen und Eindrücke in den Kommentaren mitteilen, ich würde mich freuen davon zu lesen!

kreative grüße,

eure Janina






Dienstag, 25. Juli 2017

das kreative kind // erstes malen

Ab wann kann man mit Kindern kreativ werden? Ganz klar: Schon von Anfang an!
Und das möchte ich mit meiner neuen Serie das kreative kind zeigen. Wie ich ja schon schrieb, bin ich letztes Jahr Mutter geworden. Bereits in der Schwangerschaft überlegte ich mir, wie ich meinen Sohn an das künstlerisch-kreative Schaffensfeld heran bringen kann. Nun nach dem ersten halben Jahr sehe ich die Möglichkeit meine Ideen und Pläne in die Tat umzusetzten. Daher wird es hier wieder etwas lebhafter und ich möchte euch einen Einblick in die Kunstpädagogische Tätigkeit vom Babyalter an geben.
Neben den praktischen Einheiten möchte ich auch hin und wieder theoretisches Wissen vermitteln, ihr könnt also gespannt bleiben und ich würde mich freuen, wenn ihr ab und zu mal hier vorbei schauen würdet. Wer keinen Post verpassen möchte und auch sonst mehr über mich erfahren mag, dem lege ich meine Instagram Präsenz ans Herz, einfach hier *klicken*
 Aber nun freue ich mich euch den ersten Teil der Serie zu zeigen! Hierbei geht es um:

Erstes Malen



Wie kann ich mit meinem Baby malen, es steckt doch alles gleich in den Mund? Ja, das ist richtig, deshalb habe ich eine "saubere" Variante getestet. Hier steckt das Papier mit der Farbe in einem Beutel und das Baby vermischt durch Berühren der Oberfläche die Farben im Inneren. Zwar ist dies keine direkte haptische Erfahrung mit der Farbe, aber Sicherheit geht in diesem Fall vor. Schließlich möchte ich nicht den Giftnotruf wählen, nur weil ich nicht aufgepasst habe. Und so geht es für den Anfang auf jeden Fall.



Du benötigst:

* große Gefrierbeutel (ich hatte die 6 Liter Variante)
* festes Papier (einfaches Kopierpapier ist zu dünn)
* Farben
* feste Unterlage
* ablösbares Klebeband
* eventl. Schere
* Sammelmappe
* Fotoapparat



Als Erstes verteilst du die Farbe auf dem Papier und steckst es vorsichtig in den Beutel. Achte darauf, dass die Farbe nicht verschmiert, sonst hat dein Kind ja kaum noch etwas zu tun.




Dann befestige den Beutel sicher, am Besten an allen Seiten mit den Klebestreifen auf deiner Unterlage, achte darauf, dass möglichst wenig Luft im Beutel eingeschlossen ist, sonst kommt dein Kind mit den Fingern nicht auf das Papier.
Und noch ein Tipp: die Farben sollten leicht zu verschmieren sein, also etwas wässrig.

Wenn dein Baby noch nicht sitzen kann, dann lege dein Baby in Bauchlage vor das Blatt. So kann es frei mit seinen Armen agieren. Falls dein Kind den Oberkörper in Bauchlage noch nicht so gut heben kann, dann lege ihm einfach ein gerolltes Handtuch unter die Brust als Abstützung.

Und nun das Wichtigste: Habt Spaß dabei!
Dein Kind muss nicht malen, es kann! Und wenn es beim ersten Mal nicht klappt, nicht verzweifeln, einfach in ein paar Tagen oder Wochen noch mal probieren. Und überfordere dein Kleines nicht, max 2 oder 3 Bilder am Tag, je nachdem wie dein Kind durchhält. Am Besten ist es, das weißt du sicher selbst, wenn dein Baby ausgeruht, gegessen und gewickelt ist.





Lass dein Kind experimentieren. Wenn es mit den Fingernägeln über die Folie kratzt, lass es zu, dein Kind sammelt Erfahrungen, es macht das schließlich zum ersten Mal. Es sollte sich ausprobieren dürfen.
Und wenn es seine Aufmerksamkeit zum Beispiel den Klebestreifen zuwendet, dann ist das völlig okay. Kinder entdecken spielerisch die Welt:


Wenn ihr meint, dass euer Baby fertig ist, dann holt vorsichtig das Papier aus der Folie, eventl. schneidet ihr die Folie auf, passt aber auf, dass sie nicht das Ergebnis verfälscht. Es wäre schade drum.
Und wenn das Bild vollständig getrocknet ist, dann schreibt hinten (!) den Namen eures Kindes und das Datum des Entstehens drauf, damit es als Erinnerung bleibt. Ihr könnt eine Sammelmappe anlegen, darüber wird sich euer Kind sicher freuen, wenn es mal älter ist. Wer hat nicht gerne Erinnerungen aus der frühen Kindheit?

Zum Schluss möchte ich euch noch zeigen, dass auch ich erstmal ausprobieren musste und beim ersten Versuch den Beutel nicht festgeklebt habe, seht selbst, was passiert ist:


Und nun wünsche ich euch viel Spaß beim ausprobieren. Gerne könnt ihr mir eure Erfahrungen in den Kommentaren mitteilen. Ich freue mich darüber zu lesen.

Kreative Grüße

Janina - frau kunst